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Lead Discovery Center aus dem BMZ: Entwicklung von Wirk- und Impfstoffen gegen das Coronavirus

Die Lead Discovery Center GmbH (LDC) ist an einem mehrsträngigen Entwicklungsprogramm von Wirk- und Impfstoffen gegen das SARS Coronavirus 2 (CoV-2) beteiligt. LDC ist seit 2008 als Mieterin im BioMedizinZentrumDortmund (BMZ) erfolgreich tätig und beschäftigt insgesamt 86 Mitarbeiter, davon 80 in Dortmund.

Wirkstoffentwicklung und exzellente Grundlagenforschung

Als Bindeglied zwischen akademischer Forschung und industrieller Arzneimittelentwicklung bündelt das LDC seine Expertise in der Wirkstoffentwicklung und die exzellente Grundlagenforschung führender Institute sowie Infektiologen und Virologen in Deutschland, um innovative vielversprechende Ansätze gemeinsam für eine schnelle Anwendung zu entwickeln (Foto unten: LDC).

Zu den Projektpartnern gehören u.a. die Institute für Virologie am Universitätsklinikum Erlangen, die Berliner Charité, das Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung in Braunschweig und die vier Max-Planck-Institute für Infektionsbiologie in Berlin, für Kolloid- und Grenzflächenforschung in Potsdam, für Molekulare Physiologie in Dortmund und für Psychiatrie in München.

Alle CoV-2 Projekte, die am LDC aufgenommen wurden, beruhen auf Ansätzen, die schon in der Vergangenheit gute Ergebnisse geliefert hatten. Bereits nach den ersten SARS/MERS-Ausbrüchen hatte das LDC zusammen mit seinen akademischen Partnern an Projekten zur Bekämpfung von Coronaviren gearbeitet, diese aber nicht fortführen können, unter anderem weil Geldgeber fehlten.

Bekämpfung und Vorbeugung von Corona-Infekten

„Diese Fehler dürfen nicht mehr begangen werden“, betont Dr. Bert Klebl, Geschäftsführer des LDC (Foto unten: LDC). „Dies ist nicht die erste Corona-Epidemie – und es ist davon auszugehen, dass es nicht die letzte Viruspandemie ist. Wir freuen uns, dass wir am LDC mit Hilfe des Technologietransfer-Fonds KHAN-I und führenden Wissenschaftlern Deutschlands aussichtsreiche Entwicklungsprogramme wieder aufnehmen, ergänzen und mit ganzer Kraft voranbringen können, um die Bekämpfung und Vorbeugung von Corona-Infekten zu unterstützen.“

 

Das Entwicklungsprogramm umfasst mehrere Stränge. Folgende Ansätze werden parallel verfolgt:

Repurposing („Um-Nutzung“)

Mit Hilfe eines speziellen Screening-Verfahrens werden Medikamente, die bereits zur Behandlung anderer Erkrankungen zugelassen sind, auf ihre Wirksamkeit gegen CoV-2 untersucht. Bei einem Treffer könnte dieser Ansatz recht schnell zu einem einsatzfähigen Medikament führen, weil die Sicherheit und Verträglichkeit des betreffenden Wirkstoffes bereits nachgewiesen wurden.

Wirkstoffe gegen Zielstrukturen in der menschlichen Wirtszelle

Bei diesem Ansatz werden humane Proteine adressiert, die eine Schlüsselrolle bei der Infektion spielen. Das LDC hat in der Vergangenheit bereits mehrere Wirkstoffe identifiziert, die jetzt optimiert und fortentwickelt werden. Dazu gehören z.B. Substanzen, die Autophagie in infizierten Wirtszellen anregen. Das heißt, sie aktivieren ein natürliches „Recycling-Programm“ zum Abbau beschädigter Zellen und anschließender Wiederverwertung.

Wirkstoffe gegen virale Zielstrukturen

Auch dieser Ansatz baut auf der Zusammenstellung einer gemeinsamen Substanzbibliothek des LDC und des Max-Planck-Instituts für molekulare Physiologie in Dortmund auf: Es gibt viele chemische Grundstrukturen in der LDC/COMAS-Bibliothek, die Virusproteine adressieren, die gerade auch für Corona-Viren spezifisch und überlebenswichtig sind. Besonders vielversprechend ist die Strategie, hochkonservierte, virale Enzyme zu blockieren. Das sind Proteine, die sich über lange Zeiträume und unterschiedliche Corona-Stämme hinweg nicht oder kaum verändern. Solche Wirkstoffe könnten langfristig und für mehrere Erreger der Corona-Familie eingesetzt werden.

Impfverfahren / „Impfen ohne Nadel“

Mit gut verträglichen, Virus-abgeleiteten RNA-Molekülen oder Proteinen wird die körpereigene Immunabwehr spezifisch stimuliert, so dass sie schnell und wirksam eingreifen kann, sobald der Körper mit „echten“ Viren in Kontakt kommt. LDC und vor allem der Technologietransfer-Fonds KHAN-I unterstützen die Entwicklung von Impfverfahren in der Arbeitsgruppe von Dr. Christoph Rademacher am Max-Planck-Institut für Kolloid- und Grenzflächenforschung, die eine solche Immunität vermitteln können. Diese Entwicklungen sollen in Zukunft im Rahmen der Ausgründung „Cutanos“ ausgeweitet werden. Eine Besonderheit an dieser Impfstoffplattform ist die Verabreichungsform über die Haut – also ohne Spritze.

Über Technologietransfer-Fond KHAN-I

KHAN-I ist ein Technologietransfer-Fond, der Mitte 2019 ins Leben gerufen wurde, u.a. mit Mitteln des Europäischen Investitionsfonds, der Austria Wirtschaftsservice GmbH und der Max-Planck-Förderstiftung. Er investiert in Projekte und Start-up Firmen, die innovative Therapien entwickeln.

Über Lead Discovery Center GmbH

Die Lead Discovery Center GmbH (LDC) wurde 2008 von der Technologietransfer-Organisation Max-Planck-Innovation gegründet, um das Potenzial exzellenter Grundlagenforschung für die Entwicklung neuer, dringend benötigter Medikamente besser zu nutzen. LDC ist Mieterin im BioMedizinZentrumDortmund (BMZ).

LDC nimmt vielversprechende Projekte aus der akademischen Forschung auf und entwickelt sie typischerweise weiter bis zu pharmazeutischen Leitstrukturen („Proof-of-Concept in Modellsystemen). In enger Zusammenarbeit mit führenden Partnern aus der akademischen Forschung und Industrie entwickelt LDC ein umfangreiches Portfolio an Projekten im Bereich niedermolekularer Wirkstoffe sowie therapeutische Antikörper mit außergewöhnlich hohem medizinischem und kommerziellem Potenzial.

Weitere Informationen finden Sie hier auf der Website der Lead Discovery Center GmbH.

 

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