25 Millionen Euro für Silicon Economy: Startschuss für die operative Arbeit des Großprojekts am Fraunhofer IML in Dortmund
Nur wenige Wochen nach der Übergabe des Förderbescheids für das Großforschungsprojekt „Silicon Economy Logistics Ecosystem“ durch Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer fiel am Fraunhofer-Institut für Materialfluss und Logistik in Dortmund (Fraunhofer IML) der Startschuss für die operative Arbeit: Die Institutsleiter Prof. Michael ten Hompel (Foto unten re.) und Prof. Michael Henke begrüßten Ende September Vertreter der Bundesanstalt für Verwaltungsdienstleistungen (BAV), darunter den projektverantwortlichen Fachreferenten Jürgen Dannen (Foto unten li.), zu einem ersten Austausch vor Ort in Dortmund (Foto unten: Fraunhofer IML).
Dezentrale und offene Plattformökonomie
Als Bewilligungsbehörde organisiert und verwaltet die BAV mit Hauptsitz in Aurich verschiedenste Förderprogramme im Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI). Das Projekt „Silicon Economy Logistics Ecosystem“ wird mit 25 Millionen Euro vom BMVI gefördert. Mit dem Gegenentwurf zum Silicon Valley wird das Fraunhofer IML einer dezentralen und offenen Plattformökonomie in Deutschland und Europa zum Durchbruch verhelfen.
Mögliche Anwendungen in der „Silicon Economy“
Bei einem Rundgang durch das Institut konnte sich die Delegation der BAV einen Eindruck von der hochmodernen Ausstattung der angeschlossenen Forschungshallen und das Innovationspotenzial der wissenschaftlichen Forschung verschaffen. Insbesondere durch die Vorführungen eines biointelligenten Drohnenschwarms sowie der autonomen High-Speed-Fahrzeuge „LoadRunner“ erhielten die Vertreter der BAV einen guten ersten Einblick in mögliche Anwendungen in der „Silicon Economy“.
Zugang zu Geschäftsmodellen der Zukunft
Einig war sich die Runde darin, dass der Schulterschluss zwischen Wissenschaft und Wirtschaft für den Erfolg der neuen Plattformökonomie von großer Bedeutung sei. Innovative Entwicklungen aus der Forschung müssten möglichst schnell bei den Unternehmen ankommen. Für die Silicon Economy gelte daher auch von Beginn an das Prinzip „Keine Entwicklung ohne Anwendung“, machte ten Hompel, geschäftsführender Institutsleiter des Fraunhofer IML, einmal mehr deutlich: „Wir laden alle interessierten Unternehmen ein, ihre konkreten Bedarfe in unsere Arbeit einzubringen. Denn nur in Zusammenarbeit mit der Industrie werden wir die Weichen für eine offene und dezentrale Plattformökonomie stellen, die jedem Unternehmen – gleich welcher Größe – den Zugang zu den Geschäftsmodellen der Zukunft ermöglicht.“ Aktuell wird im Projekt eine Community mit einer Vielzahl von Beteiligungsmöglichkeiten für Unternehmen aufgebaut. Für die ersten agilen Entwicklungsprojekte konnten bereits namhafte Unternehmen als Partner gewonnen werden.
Gegenentwurf zu monopolistischen Plattformen wie Amazon oder Alibaba
Mit der Silicon Economy will das Fraunhofer IML einen Gegenentwurf zu monopolistischen Plattformen wie Amazon, Uber oder Alibaba schaffen. Eine solche Plattformökonomie ist das Wirtschaftskonzept der Zukunft – nur so lassen sich die immer komplexer werdenden Lieferketten beherrschen. Darum werden das Fraunhofer IML und seine Projektpartner alle Ergebnisse des Projekts als Open-Source-Software über eine Entwicklungs- und Betriebsplattform allen Unternehmen zur freien Nutzung zur Verfügung stellen.
Erfolgsgeschichte der Silicon-Economy-Giganten beginnt jetzt
„In der Vergangenheit haben wir Maschinen automatisiert, in der Silicon Economy automatisieren wir Prozesse. Die vollständige Digitalisierung von Prozess- und Lieferketten mithilfe von Künstlicher Intelligenz wird in der Logistik ein neues Zeitalter einläuten. Es fühlt sich so an wie vor 30 Jahren, als das Internet selbst entwickelt wurde. Geschäftsmodelle in der Logistik werden sich grundlegend verändern, neue Player und Berufsbilder werden entstehen. Die Erfolgsgeschichte der künftigen Silicon-Economy-Giganten beginnt jetzt. Im Fraunhofer IML und am Standort Dortmund haben wir das Know-how und die Technologien versammelt, um wesentliche Teile dieser neuen Welt Wirklichkeit werden zu lassen«, betont Prof. ten Hompel.
Das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) fördert das Projekt über einen Zeitraum von drei Jahren mit insgesamt rund 25 Millionen Euro. Projektpartner sind neben dem Fraunhofer IML auch das Fraunhofer-Institut für Software- und Systemtechnik ISST sowie die Technische Universität Dortmund.
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